Page 51 - Merkblatt erdnistende Wildbienen
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WEITERE NISTRESSOUR CEN
Morschholz Markstängel Fels- und Stein-
Abgestorbene Bäume Abgestorbene markhalti- strukturen
stehen lassen oder ge Stängel von Brombee- Einige Arten bauen
morsche Stammstücke ren, Königskerzen, Holun- freistehende Nester an
trocken anbieten. der etc. mindestens 3–4 Findlinge, Mauern etc.
Für Holzbienen, Wald- Jahre stehen lassen für
Pelzbiene, Blattschnei- Keulhornbienen, Stängel-
derbienen-Arten etc. mauerbienen etc.
Für hohlraumbewohnende Arten div. Mauerbienen-, Scherenbienen-, Maskenbienen-, Löcherbienen-Arten etc.
Totholz mit Hohle Pflanzen- Mauerspalten, Verlassene
Käferfrassgängen stängel verlassene Nester Schneckenhäuschen
Totholz mit Löchern Abgestorbene, abge- In engen, regen- Einige Arten von
von Käferlarven bietet knickte hohle Pflan- geschützten Spalten Schneckenhaus-
Hohlräume. zenstängel, beispiels- nisten Wollbienen und Mauerbienen kann
weise Schilf, Wilde Mauerbienen-Arten man mit dem Aus-
Karde etc., und verlas- etc. , manche auch legen von leeren
sene Nester von Mark- in den Hohlräumen Schneckenhäuschen
stängel-Bewohnern verlassener Nester von verschiedener Grösse
Steilwand-Bewohnern. fördern.
Leider ungeeignet: Asthaufen / Steinhaufen
Diese Kleinstrukturen sind für andere Tiere wertvoll, Wildbienen
können jedoch nicht darin nisten. Weder in den dünnen Ästen,
noch an den runden Bollsteinen können sie ihre Nester bauen.
Geeignet sind hingegen Trockenmauern mit engen Spalten
sowie Haufen aus abgeschnittenenen Brombeerranken:
In den sonnenexponierten, markhaltigen Stängeln können
Markstängel-Bewohner nisten.
Kommerzielle Wildbienen-Angebote vermeiden
Industriell vermehrte Wildbienen können gebietsfremde Krankheits-
träger sein, die wilde Verwandte anstecken. Herkunft, Vermehrungs-
methoden, Haltungsbedingungen, Postversand und Rahmen-
bedingungen des Einsatzes und die «Entsorgung» sind tierschutz-
relevant, werden aber noch zu wenig thematisiert.
Es ist kostspielig und riskant, auf einzelne Arten zu setzen. Fördern
Sie deshalb sinnvoller und nachhaltiger heimische Arten auf
natürlichem Weg, so dass sich eine breite Bestäubervielfalt freiwillig
istock einfindet und eine gute Bestäubung langfristig garantiert ist.
Wildbienenfreundliche Landwirtschaft 51