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Böschungen, Hänge



          Trockene, magere und lückige Böschungen



          Leider werden viel zu viele Betonmauern gebaut, Hänge mit Befestigungssystemen   ANLEITUNG
          verschlossen, mit Schotter verdichtet, Mauern mit Zement verschlossen etc. , so dass   Anlegen
          Tiere sie nicht mehr nutzen können. Dadurch ist eine enorme Fläche verloren    Abstechen oder oberflächliches Ab-
          gegangen. Diese kann der Natur zurückgegeben werden.                 kratzen der Vegetation, gerade an gut
                                                                               besonnten Stellen.
          Bestehendes schützen und aufwerten                                   Unnötig versiegelte Sonnenhänge der
                                                                               Natur zurückgeben.
          Ideal sind natürliche Hanglagen mit Abtragungen, Erdrutschen, Abwitterungen oder
          einfach vielen mageren, lückigen Stellen. Besonders attraktiv ist auch die besonnte   Lassen Sie bestehende oder neu aufge-
          Seite von Hochwasserdämmen, da das Material meist aus der Gewässerumgebung   schüttete Böschungen an sonniger Lage
          stammt und oft locker-sandig ist. Auch Hummeln nisten gerne in Böschungen, wenn   durch Verzicht auf Dünger etc. mager
          sie dort Hohlräume wie Mausnester etc. finden.                       werden.
          Die grösste Gefahr bei Hängen ist die Verbuschung und Bewaldung. Deshalb müssen   Beachten
          unerwünschte Pflanzen und Sträucher gut im Zaun gehalten und regelmässig ent-  Die Umstellung von einem nährstoff-
          fernt werden.                                                        reichen zu einem mageren Boden
                                                                               dauert oft viele Jahre.
          Frisch angehäufte Böschungen, wie sie beispielsweise bei Baustellen entstehen,
          sind attraktiv, auch wegen der wertvollen Pionierpflanzen wie Mohn, Ackersenf etc.   Pflegen
          Meist werden sie jedoch mit Bodendeckern bepflanzt, oder es wird Gras angesät,    Bewuchs regelmässig entfernen (ab-
          was solche Böschungen als Nistplatz unattraktiv macht. Mit einem ökologisch sinn-  stechen oder abkratzen), so dass lückige
          vollen Konzept können sie wertvoller Nistplatz sein und mit wenigen Magerpflanzen    Stellen entstehen. Am besten mit der
          bepflanzt werden, was auch optisch einen positiven Effekt hat.  Mit wenig Pflege    Sense mähen. Dabei wertvolle Blüten-
          bieten sie so wertvollen Lebensraum.                                 angebote schonen. Schnittgut immer
                                                                               abführen (auch Laub im Winter),
          Weitere Nistplätze können auch Bahndämme, die Ränder von Treppen etc. bieten.
                                                                               um Düngung zu vermeiden.  −› Pflege
                                                                               Artenarme Hänge falls sinnvoll stellen-
                                                                               weise sparsam mit wertvollen mageren
                                                                               Bienenweiden ergänzen.
          BEISPIELE
















          Freigelegter Sandboden in einem Hang. (Vogelrüti)  Abrutschkante, die freigehalten wird.  Sonniger Hang einer ehemaligen Grube.



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