Page 444 - Lehrmittel Erlebniswerkstatt Wildbienen entdecken von wildBee.ch
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WILDBIENEN ENTDECKEN
Lern-Spiel
H20
Parasiten zu 3b, Spielerklärung
ca. 5 min Ein Ei ins Nest schmuggeln
oder solange es Spass macht
Turnhalle oder im Freien mit Ein Lern-Spiel, bei dem die Kinder erleben, wie schwierig das Leben
viel Platz der Gegenspieler ist.
Ähnlich wie bei H19 geht es auch hier darum, möglichst die realen Situationen der
– pro Hummelvolk eine
kleine Turnmatte Wildbienen nachzustellen. Auch eine Hummelkönigin muss sich vor Kuckuckshummeln
und anderen Parasiten vorsehen, die mit List versuchen, ihre Eier in das Nest des bestehen-
– kleine Gefässe die Platz für den Hummelvolkes hineinzuschmuggeln. Diesmal ist das Zusammenspielen wichtig als
3 Pollen und ein Ei bieten
(die Larventöpfchen,z.B. Hummelvolk, und die Achtsamkeit auf das Nest und seine Unversehrtheit.
kleine Schachteln, grosse
Joghurtbecher, nicht zu Vorbereitung
einfach einsehbar) Es werden gleich starke Gruppen eingeteilt (je fünf bis sechs Kinder), jede Gruppe
– Symbolisch Gegenstände ist ein Hummelvolk. Sie wählen eine davon als Königin, danach wird geheim eine
für der Arbeiterinnen als Kuckuckshummel bestimmt (z.B. werden Zettel gezogen, auf
• Pollen denen nur eines pro Gruppe ein Zeichen findet).
(Tennisbälle, Stoffbändel,
PET-Flaschendeckel) Die Hummelnester befinden sich im mittleren Bereich der Halle mit genügend
• Hummel-Eier Bewegungsfreiheit dazwischen. Die Eier der Hummelkönigin kommen zu ihr in die
(z.B. Tischtennisball) Mitte der Matte. Die Töpfchen für die Eiablage und den Pollen werden dicht an den
• Kuckuck-Eier Rändern entlang in regelmässigen Abständen rund um die Matten herum verteilt.
(z.B. Kochbohnen) Die Pollenstationen werden in unterschiedlich grossen Abständen in der restlichen
und für diese 3 kleine Halle verteilt. Sie sind die Blumenweiden. Darin sind auch die Gefässe für die Ku-
Gefässe ckuckseier aufgestellt, damit sich die Kuckuckshummel unbemerkt bedienen kann.
– 3 Pollenstationen
(Schwedenkästen, Spielablauf
grosse Schachteln)
Es wird nur mittels Gesten und Berührungen miteinander kommuniziert, ohne
– kleine Zettel, die geheim Ton. Die Königinnen bleiben im Nest, kontrollieren die Anzahl Pollen in den
bezeichnen wer der Töpfchen und wenn drei Pollen drin sind, darf sie ihr Ei dazu legen. Diese Brut-
Kuckuck ist (oder anderes zelle ist fertiggestellt und wird am Schluss gezählt. Die Arbeiterinnen schwärmen
Bestimmungssystem)
aus, holen pro Lauf einen Pollen und füllen so die Töpfchen. Sie unterstützen die
Königin, in dem sie aufpassen, ob sie den Kuckuck entdecken können. Die Ku-
ckuckshummel verhält sich möglichst lange täuschend wie eine Arbeiterin, bringt
aber keinen Pollen, sondern versucht unbemerkt ein Kuckucksei in eine begon-
nene Brutzelle legt. Wird sie von den anderen als Kuckuck enttarnt, darf sie so
lange weiter versuchen ihre Eier einzuschmuggeln, bis sie von der Matte aus von
der Königin berührt («gestochen») wird und erst dann aus dem Spiel scheidet. So
lange die Spielzeit läuft, dürfen die Arbeiterinnen weiter Pollen bringen und die
Königin weiter Brutzellen abschliessen. Findet die Königin während der Spielzeit
ein Kuckucksei in ihrer Brut, nimmt sie es zu sich in die Mitte und es wird am
Schluss auch ausgewertet.
Auswertung
Es werden zum Schluss pro Nest die Anzahl «sauberer»und korrekt gefüllter Brut-
zellen gezählt (also 3 Pollen plus ein Hummel-Ei) und verglichen mit der Anzahl
unentdeckter Kuckuck-Eier (also parasitierter Brutzellen) sowie auch der Anzahl
entdeckter Kuckucks-Eier (welche die Königin während der Spielzeit zu sich ge-
nommen hat).
Weitere Durchgänge gleicher Länge mit wechselnder Königinnen-Rolle und
wieder versteckt gewählte Kuckucke werden nun mit bewusst anders gesetzten
Distanzen der Blumenweiden durchgeführt. Was passiert, wenn die Blumenwei-
den sehr nah sind, wenn sie sehr weit entfernt sind? Was ändert sich, werden
mehr oder weniger Kuckuckseier gelegt oder entdeckt oder was wird sonst noch
beobachtet?
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