Page 19 - Merkblatt Wildbienen fördern von wildBee.ch
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Hummeln
Platz für ein königliches Volk
ANLEITUNG
Unter oder über der Erde
40 Arten von Hummeln haben wir
in der Schweiz. Je nach Art nisten
diese unter oder über dem Boden.
Bei unterirdisch nistenden Arten
(Erdhummel etc.) sind Mauslö-
cher, Maulwurfhöhlen etc. sehr
beliebt. Oberirdisch nisten-
de Arten (Wiesenhummel, Hummelköniginnen ziehen nur selten
Mooshummel, Baumhummel selbst in eine «Hummelpension»
etc.) halten Ausschau nach – ein Versuch ist es dennoch wert.
Vogelnistkästen, hohlen Informationen rund um den Bau
einer guten Hummelpension finden
Baumstämmen, Haufen von Sie unter hummelfreund.com
Grasstreu, Laub oder Moos
etc. Attraktiv sind Nistplätze,
die immer im Schatten liegen,
denn Hummeln kann es schnell
zu warm werden an der Sonne.
Varianten mit Ton-Töpfen eignen
sich meist nicht, weil es darin zu warm
wird oder sie sich, wenn sie eingegraben
werden, bei Regen mit Wasser füllen und das
Volk ertrinken könnte. Künstliche Elemente wie Hummelpensionen etc.
sollten mit einer Hummelklappe vor Wachsmotten geschützt werden.
PFLANZEN NICHT
Bei Hummeln besonders VORSICHT IST GEBOTEN EMPFOHLEN
beliebt sind Pflanzen mit !
einem hohen Nektarange-
bot, damit sie für Regen- Ware Wildbienen?
tage in ihren Nektartöpf-
chen Notvorrat sammeln Wildbienen sind Wildtiere, aber leider (noch) nicht durch das Tierschutzgesetz geschützt.
können: In immer mehr Geschäftsmodellen macht man sie aus kommerziellen Interessen zur Han-
delsware. Schrottige Nisthilfen, kranke Zuchthummeln aus fernen Ländern, Vermehrung von
– Alle Klee-Arten (Rotklee, Mauerbienen durch Privatpersonen via Postversand – immer mehr Geschäftsleute gaukeln
Wundklee, Hornklee mit viel Marketing «coole» Geschäftsmodelle vor. Sie sind bei genauerer Betrachtung jedoch
etc.), allesamt höchst fragwürdig, fördern Wildbienen nicht und sind nicht unterstützenswert.
– Taubnesseln
– Disteln wildBee spricht sich gegen den Handel und die Zucht von Wildbienen aus, auch den Post-
– Wilde Karde versand lebender Tiere lehnen wir als Tierschutzorganisation ab. Ziel muss sein, zu einer
– Aufrechter Ziest Landwirtschaft zurückzufinden, in der sich Wildbestäuber auf natürliche Weise und freiwillig
– Flockenblumen wieder einfinden können. Sie künstlich an einen Ort zu zwingen, den sie freiwillig nicht auf-
– Herzgespann suchen würden und wo sie diversen Pestiziden und weiteren Chemikalien ausgesetzt sind, ist
– Brunellen reine Symptombekämpfung und nicht nachhaltig.
– Färberscharte Seien Sie deshalb bitte beim Kauf von solchen Angeboten skeptisch, informieren Sie sich vor-
– Lavendel ab umfassend und fragen Sie kritisch nach. Unsere Empfehlungen helfen Ihnen dabei:
– Echte Ochsenzunge
etc. wildBee.ch / kommerzialisierung
Schattenplatz gesucht
Merkblatt Wildbienenförderung 19