Page 17 - Merkblatt Wildbienen fördern von wildBee.ch
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NISTPL ATZ wildBee.ch / totholzbewohner
Morschholz-
Bewohner
Rustikaler Hausbau ANLEITUNG
Totholz ist voller Leben
Einige Arten nagen ihre Gänge in Totholz und Morschholz.
Ideal sind Stücke von Laubbäumen – besonders beliebt
sind Obstbäume – ab einem Durchmesser von ca. 10 cm bis
Stamm-Breite. Das Holz muss schon mürbe genug sein, damit
diese Arten mit ihren Mandibeln einen Gang hineinnagen
können. Abgestorbene Bäume stehen lassen
als Nistplatz (sofern die Sicherheit es
Geeignete Stücke erkennt man an durch Pilze verursachte erlaubt)
Weissfäule und ihrem meist schon leichteren Ge-
wicht. Mürbe Stellen können mit dem Fin-
gernagel abgeschabt werden.
Morschholz-Stücke idealerweise
an einem gut besonnten Ort
geschützt und trocken anbie-
ten – Stämme in den Boden
eingraben, damit sie senk- Oder: Morschholz, das entsorgt wer-
recht stehen, oder Schnitt- den soll, retten und als Nistmöglich-
stücke trocken stapeln und keiten anbieten: darauf achten, dass
unbedingt vor dem Regen morsche Stellen gut zugänglich sind.
schützen (Dach, Blech,
Steinplatte etc.)
Müssen alte Bäume gefällt
werden, am besten etwa
3–4 Meter des Strunks stehen
lassen, abgeschnittene Stamm-
und die Ästestücke falls sie sich
eignen zuschneiden und als Nist-
plätze stapeln. Möglichst grosse Stücke zuschnei-
den und erhöht anbieten, wo sie
trocken bleiben und vor Feuchtigkeit
geschützt sind.
BITTE BEACHTEN
– Oft wird Holz verwendet, dass noch zu hart ist, wie zB Wurzelstöcke. Es ist erst dann morsch
genug, wenn man es mit dem Fingernagel abschaben kann.
– Holz aus dem Wald oder am Boden liegendes ist zu feucht für Wildbienen. Es ist aber für
andere Tiere wie Käfer und Würmer von Bedeutung.
PFLANZEN – Obstbäume sollten für eine Besiedelung nicht mit Pestziden belastet sein (besser im Bio-
Obstbau nachfragen).
Bevorzugte Pflanzen
– Morschholz immer erhöht (mind. 50 cm ab Boden) und trocken anbieten, wo es gut be-
– Waldziest sonnt ist.
– Beinwell
– Eselsdistel etc. – Schon zerfallendes Holz wird nicht mehr belegt, auch nicht, wenn es bereits durchlöchert
sowie nicht einheimisch: ist. Vermeiden Sie insbesondere Holz mit Braunfäule, da es in Würfel zerfällt und nicht be-
– Muskatellersalbei legt wird.
– Staudenwicke – Asthaufen sind kein Ersatz, denn die Äste sind zu dünn für eine Belegung und im Haufen
– Wollziest etc. zu schattig. Es sind Kleinstrukturen für andere Tiere, für Wildbienen sind sie bedeutungslos.
Morschholz gesucht
Merkblatt Wildbienenförderung 17