Page 16 - Merkblatt Wildbienen fördern von wildBee.ch
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NISTPL ATZ                                                             wildBee.ch / markstaengelbewohner

          Markstängel-


          Bewohner



          Senkrechte Wolkenkratzer                                                      ANLEITUNG


          Sehr begehrt und schnell besiedelt

          Einige Arten nisten in verholzten Markstängeln mit stabilen Wänden, wenn diese einzeln und
          mehr oder weniger aufrecht stehen. Solche Markstängel sind wegen aufgeräumter Gärten sel-
          ten geworden. Wo sie bestehen, werden sie deshalb von Mai bis Okto-
          ber sehr schnell angenommen. Bei abgestorbenen Markstängeln
          kann man den Blütenstand abschneiden um Mark zugänglich
          zu machen.                                                                    Abgestorbene Stängel brechen oder
                                                                                        Verblühtes kann abgeschnitten wer-
          Vorhandene Nester sind am Einflugloch im Mark oder in der                     den, so wird das Mark zugänglich.
          Seitenwand gut sichtbar: Solche bewohnten Stängel bitte
          stehen lassen oder – falls sie geschnitten werden müssen –
          an einem geschützten Aussenort aufbewahren,
          damit die kommende Generation unversehrt
          schlüpfen kann.



                                                                                        Oder: Geeignete Stücke suchen
           PFLANZEN

           Abgestorben als Nistplatz
           eignen sich

              – Brombeere
              – Rosen
              – Eselsdistel
              – Königskerze
             etc.
                                                                                        Von fingerdicken Stücken (Markdurch-
                                                                                        messer mind. 10 mm) eine Länge von
                                                                                        20 bis 50 cm zuschneiden
           BITTE BEACHTEN
              – Stängel immer einzeln
             anbieten, nie gebündelt
             sowie immer senk-
             recht, nie waagrecht
             – diese Arten erkennen
             sie sonst optisch nicht
             als Nistplatz
                                                                                        Einzeln mit Schnur oder Draht anbin-
              – Gut festbinden mit ge-  GUT ZU WISSEN                                   den an Fenstersims, Balkongeländer,
             eignetem Material (mit   Wertvoll über Jahre                               Handläufe, Zäune etc.
             Draht an Zaun oder an   Der Stängel wächst im ersten Jahr mit der Pflanze. Im Folge-
             Holzsstab)
                                     jahr, wenn die Pflanze abgestorben ist und der Stängel tro-
              – Vor Verwitterung     cken wurde, ist er als Nistplatz geeignet. Die Jungen schlüp-
             schützen – deshalb      fen dann im dritten Jahr. Markstängelbewohner suchen
             abgeschnittene Stängel   dann für ihr neues Nest wieder einen Stängel mit intaktem
             nie in die Erde oder in   Mark. Der Hohlraum, der nun durch ihr Nest entstanden ist,
             Steinhaufen stecken,    ist jetzt für hohlraumbewohnende Arten geeignet. Ihre Jun-
             sondern so, dass beide   gen schlüpfen dann im nächsten Jahr. Deshalb ist ein Mark-
             Enden trocken und zu-   stängel über mehrere Jahre attraktiv für Wildbienen, bis er   Oder an Holz- oder Metallstäbe
                                                                                        binden und dann in die Erde oder
             gänglich sind.          verwittert ist und Risse in den Wänden bekommt.    Pflanztöpfe stecken, so dass auch der
                                                                                        untere Teil immer trocken bleibt.


                                                              ein Platz im Mark                                                                        Morschholz gesucht
          16                   Merkblatt Wildbienenförderung
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