Page 9 - Merkblatt erdnistende Wildbienen
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Acker-Schmalbiene
Lasioglossum pauxillum
Albert Krebs
LEBENSWEISE
Blick ins Nest BESIEDLERINNEN
Sand- ud Erdstrukturen
Unterirdische Nestgänge mit Brutzellen – Sandbienen
– Furchenbienen
– Schmalbienen
Gut geschützt für ein ganzes Jahr – Seidenbienen
Die Weibchen graben einen Gang in den Boden hinein, der je nach Art unterschiedlich tief – – Langhornbienen
von wenigen Zentimetern bis über einen halben Meter – und unterschiedlich verzweigt ist. – Hosenbienen
Am Ende des Ganges wird eine Brutzelle angelegt. Die Zellwände werden sehr aufwändig – Sägehornbienen
gegraben, fein ausgestrichen und dann mit Drüsensekreten geglättet und «imprägniert»: – div. seltene Arten:
So ist die nächste Generation gut geschützt vor Feuchtigkeit und Bakterien im Boden. Bis sie Schlürfbienen, Schwebe-
schlüpft, wird es meist ein Jahr dauern, und in dieser ganzen Zeit bietet die Brutzelle Schutz. bienen, Spiralhorn-
bienen etc.
Die Nestarchitektur ist sehr unterschiedlich und reicht von linearen Gängen über verzweigte – Einzelne Arten von
Gänge bis hin zu Wabenbauten. In die Brutzelle trägt das Weibchen in mehreren Sammel- Wollbienen, Blatt-
flügen Pollen und Nektar an. Sobald die Menge genügt, legt sie ein Ei auf den Proviant und schneiderbienen, Pelz-
verschliesst die Brutzelle. bienen und Mauerbienen
– Zottelbienen
Im Innern schlüpft aus dem Ei eine Larve, die beginnt, den Futterbrei zu essen. Sie wird immer – Schenkelbienen
grösser und verpuppt sich, wenn sie den Pollen aufgegessen hat. Nach abgeschlossener – etc.
Metamorphose schlüpft sie als fertig entwickelte Biene.
Steilwände
Die Weibchen nisten je nach Art zu unterschiedlichen Monaten und unterschiedlich lange: – Frühlings-Pelzbiene,
Die ersten starten im März, die letzten werden im September aktiv. Manche Arten der Vierfleck-Pelzbiene
Furchenbienen bilden kleine Völker, – Buckel-Seidenbiene,
die sogar mehrjährig sein können. Rainfarn-Seidenbiene
Deshalb können an geeigneten Erd- – Grünglanz-Schmalbiene
nistplätzen immer wieder andere – etc.
Arten schlüpfen und erneut zu nisten Vorhandene Hohlräume
beginnen. in der Erde / Steilwand
In der Erde befinden sich stets auch – unterirdisch nistende
verschiedene Brutzellen in unter- Hummel-Arten
schiedlichen Entwicklungsstadien. – Mauerbienen-Arten
Nistplätze für Erdnister sollten deshalb – Blattschneiderbienen-
immer langfristig angelegt und mög- Arten
lichst nicht aufgehoben werden. – Maskenbienen-Arten
Wer sich mit den Bewohnern befasst, Sowie die jeweiligen
ist meist so fasziniert und begeistert, Kuckucksbienen-Arten:
dass solche Strukturen oft besucht – Schmarotzerhummeln
und beobachtet werden – die Pflege, – Blutbienen
um solche Schätze zu erhalten, fällt – Wespenbienen
– Trauerbienen
Albert Krebs dann auch um so leichter. – Kegelbienen
– Schmuckbiene
Blick in die sorgfältig gebaute und mit Sekret ausgekleidete Brutzelle. – etc.
Wildbienenfreundliche Landwirtschaft 9