Page 28 - Merkblatt erdnistende Wildbienen
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Nahrungsressourcen schonen
          Im unmittelbaren Umfeld der Nistplätze gilt es wertvolle Nahrungs-
          angebote zu schonen. Bei Wildbienen können dies oft auch wenig
          beachtete Pflanzen sein, die man gemeinhin als «Unkraut» verurteilt.
          Für Wildbienen sind aber gerade solche Wildkräuter oft von grossem Wert
          und eine wichtige Nahrungsressource.


          Vergandung und Verbuschung vermeiden
          Die grösste Gefahr ist, dass wertvolle Bereiche durch ein Mangel an Pflege
          verganden und verbuschen. Deshalb problematische Pflanzen, Sträucher
          und Bäume in Schach halten und wo immer nötig entfernen.


          Bienenfreundlich Mähen
                                                                        Ein kleiner Hang an Sonnenlage wird gestaffelt mit der Sense
          Mähen Sie Bereiche für Wildbienen und die unmittelbare Umgebung    gemäht, so dass immer wieder lückige Stellen entstehen, die bei
          möglichst vor oder nach dem Bienenflug: bei nicht mehr als einer Biene   Erdnistern sehr beliebt sind.
          pro Quadratmeter. Achten Sie dabei nicht nur auf Honigbienen, sondern
          insbesondere auch auf Hummeln und kleinere Wildbienen-Arten, die oft
          bedeutend früher und später unterwegs sind! Am besten fürs Mähen geeig-
          net sind jeweils die Stunden morgens vor 7 Uhr und abends ab 18 Uhr.
          Die insektenfreundlichste Mähtechnik ist die Sense. Wo ihr Einsatz nicht
          möglich ist, sind Balkenmäher die nächstbeste Wahl. Messerbalken arbeiten
          schonender und auch ein Scheibenmähwerk ohne Aufbereiter richtet
          weniger Schaden an.
          Auf keinen Fall sollten Mähaufbereiter eingesetzt werden,
          da der Verlust an Kleintieren in den Wiesen enorm hoch ist.   Einzelnes Brombeergestrüpp tolerieren wenn es sonnenexponiert ist:
                                                                        In den abgestorbenen, dürren Brombeerstängeln können Mark-
          Die Beweidung durch Schafe und Ziegen hat den Vorteil, dass in den Tritt-  stängel-Bewohnende Wildbienen nisten . Auch viele weitere Tier-
          stellen der Hufe Nistplätze entstehen (auch bei von wühlenden Wildschwei-  arten nutzen das Gestrüpp und es lohnt sich, dieses einfach in
          nen aufgerissenen Böden). Nachteile können sein, dass mit den Tritten auch    Grenzen zu halten, damit es sich nicht weiter ausbreitet.
          Wildbienennester zerstört und wichtige Bienenweiden abgegessen werden.


          Nicht mulchen
          Mulchen schadet sowohl der Fauna als auch Flora enorm, deshalb sollte
          unbedingt darauf verzichtet werden.  Die Bienenschädigung ist vergleichbar
          mit dem Mähen mit Mähaufbereitern.





                                                                                                               naturwerk

                                                                        Eine Trockenmauer wird von Bewuchs befreit: So fällt wieder Sonne
                                                                        auf sie, und sie ist für Wildbienen und viele weitere Tiere wieder
                                                                        attraktiv.
















          Bei Flächen eignet sich die Sense am besten um Bewuchs    An Rändern oder schwer zugänglichen Ecken und   Moos im Winter vorsichtig oberflächlich wegkratzen.
          möglichst tief zu schneiden,  ohne Tiere zu verletzen.  Kanten von kleinen Bereichen kann ein Rasen-Trimmer
                                            wertvolle Dienste leisten.




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