Page 25 - Merkblatt erdnistende Wildbienen
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NEUGESCHAFFENE ERDSTR UKTUREN
Materialverarbeitung
Sorgfältiges Arbeiten wird mit raschem Besiedlungserfolg belohnt
Feucht verarbeiten
Wird der Sand feucht verarbeitet, kann sich der leichte Lehmanteil optimal
mit den unteren Schichten verbinden. Befeuchten Sie ihn jedoch nur leicht
und erzeugen Sie keinen «Schlamm», da dieser schwer zu verarbeiten ist.
Vermeiden Sie Unterbrüche, bei denen die untere Lage austrocknet:
Verarbeiten Sie das Material wenn möglich am selben Tag. Wo dies nicht
möglich ist, kann eine Plane kurzzeitig schützen vor Regen und Austrock-
nen, bis die Arbeit weitergeführt wird.
Kompakt verbauen
Wildbienen brauchen für Ihre Nistgänge kompaktes Material ohne zu viele
Steine oder Löcher im Innern des Substrats. Je kompakter das Material Schicht für Schicht wird festgestampft, Steine werden aussortiert.
verbaut wird, desto schneller stellt sich deshalb die Besiedelung ein.
Wird Sand nur «hingekippt», kann es länger dauern, bis er durch die
Witterung kompakt genug ist für die Gänge von Wildbienen. Relativ rasch
finden sich jedoch schon Wespen-Arten ein.
Das Substrat wird nun Schicht für Schicht festgestampft oder beispiels-
weise mit der Baggerschaufel festgedrückt. Achten Sie darauf, nicht zuviel
Material aufs Mal verarbeiten zu wollen, das dann nicht kompakt fest-
gedrückt wäre.
Ideal sind jedoch auch verschieden kompakte Stellen, also auch Bereiche
mit lockerem Material an den Bereichrändern. Einige Arten mögen auch
lockeren Boden und nisten in den Erosionsrinnen. Andere brauchen immer Sand wird kompakt in die Hinterfüllungen gedrückt.
wieder neue, lockere Flächen.
Grösse
Verarbeiten Sie lieber grosse Mengen an Material. Der Bereich wird mit der
Witterung ohnehin noch kleiner: flacher durch den Druck der Witterung,
breiter durch Ausschwemmung etc.
Später mehr Material aufzuschütten ist nicht sinnvoll, weil sonst die
derzeitigen Bewohner zugeschüttet würden.
Stabilität und Sicherheit
Sortieren Sie Steine, Wurzeln im Substrat etc. möglichst aus.
Mit grossen Steinen (Trockenmauern etc.), Baumstämmen (Totholz etc.),
Wurzelstöcken etc. kann der Bereich gefestigt und vor Erosion geschützt Vor dem Betreten geschützt durch einen niedrigen Zaun.
werden. Sie bieten gleichzeitig eine optisch gut sichtbare Begrenzung.
An Orten mit Publikumsverkehr kann eine Absperrung Schutz bieten,
beispielsweise durch Randsteine, einen kleinen Zaun etc.
Aufwertung
Die Kombination mit Totholz-Baumstämmen (mit Käferlarven-Frassgängen),
morschen Baumstämmen, Wurzelstöcken und Findlingen bietet zusätzliche
Nistressourcen für weitere Wildbienen-Arten, bildet nützliche Abtrennun-
gen und hat auch dekorativen Wert.
Aufgewertet mit Steinen, Morschholzstücken, Findling etc.
Wildbienenfreundliche Landwirtschaft 25