Page 424 - Lehrmittel Erlebniswerkstatt Wildbienen entdecken von wildBee.ch
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WILDBIENEN ENTDECKEN
Lern-Spiel
H1
Angst verlieren zu 1b1, Spielerklärung
Keine Angst vor Wildbienen
ca. 20 min
während der Wildbienen-Flug- Ein Bewegungsspiel bei dem die Kinder erkennen, dass ruhiges Beobachten gut
zeit, ideal vor Entdeckungen
ist, weil Wildbienen sonst schnell flüchten. Ruhig am Wildbienen-Nest stehen
und beobachten ist nicht gefährlich.
Draussen oder Turnhalle
Ruhiges Beobachten bringt Vorteile: Je langsamer man sich bewegt, desto näher kann man
– Bewegungsfreiraum von ca. Bienen gefahrlos kommen. Welche Art dabei wieviel Respekt braucht, zeigt sich in diesem Spiel.
20 m Länge. Eine Ziellinie
am Rande des Raumes. Verhaltenserklärung
Der nahe Besuch eines Honigbienennestes empfiehlt sich auf keinen Fall, denn sie
Film D2 Erlebniswerkstatt greifen Fremdes, das sich ihrem Nest nähert möglicherweise, weil sie ihr Volk und ihre
Wildbienen beobachten
Vorräte verteidigen. Imker haben meist Anzüge, um sich zu schützen.
Ganz anders ist es bei Wildbienen. Ihre Nistplätze können gut von ganz Nähe beob-
achtet werden. Ruhiges und bedachtes Verhalten vorausgesetzt, denn Wildbienen sind
scheu und flüchten bei Störungen in ihrer Nähe schnell. Ist alles ruhig, gehen sie wieder
ihrem Nestbau nach. Das Spiel hilft den Kindern dieses Prinzip zu verinnerlichen.
Vorbereitung
Das Spiel ist eine Abwandlung Die Klasse wird in Gruppen aufgeteilt von ungefähr vier Kindern pro Gruppe. Pro
des «Zeitungslesen»: Eine Gruppe und Durchlauf gibt es immer eine Solitärbiene und die anderen sind die
Gruppe Kinder versucht sich Beobachter. Die Wildbiene steht sechs Schritte von der Ziellinie entfernt. Die Beob-
an den «Zeitungsleser» heran- achter stellen sich nebeneinander, in ca. 6 m Entfernung der Biene gegenüber.
zuschleichen und dieser darf
sie zurückschicken, wenn sie Ablauf
sich in dem Moment bewe-
gen, wo er gerade mal wieder Die Kinder positionieren sich im Raum. Die Wildbiene dreht nun den Rücken zu
schaut. den Beobachtern, sie ist mit ihrem Nestbau beschäftigt.
Die Beobachter rücken nun Schritt für Schritt näher an die Biene heran – immer
bereit, ganz ruhig zu verharren, sobald sich die Biene ihnen wieder zuwenden
würde.
Die Biene darf wählen, in welchen Abständen sie sich wieder dreht, um die
Beobachter anzuschauen. Sie muss ihnen aber dazwischen deutlich den Rücken
zudrehen, also nicht nur mit dem Kopf wegschauen.
In dem Moment, da sie wieder schaut, müssen die Beobachter so still verharren,
dass die Biene keinen Verdacht schöpft. Hat sie aber einen Beobachter mitten in
seiner Bewegung gesehen, dann darf sie einen Schritt voranschreiten, Richtung
Ziellinie, weg von den Beobachtern. An dieser neuen Stelle dreht sie den Beob-
achtern wieder den Rücken zu. Diese versuchen weiter in die Nähe der Biene zu
kommen.
Das Spiel hat zwei Möglichkeiten zu enden:
1. Wenn einer (oder mehrere) der Beobachter ganz nah hinter der Biene zu
stehen kommt, bevor sie sich wieder dreht. (Es gilt dann als nah genug, wenn
das Kind von seinem Standpunkt aus die Beine mit der Hand berühren könnte,
ohne das Gleichgewicht zu verlieren.)
2. Wenn die Biene die Ziellinie am Ende ihres Weges vorher erreicht.
Es wird in der Gruppe eine neue Biene bestimmt und die Kinder stellen sich
wieder im Raum neu auf.
Es sollte jedes Kind einmal die Möglichkeit haben, die Biene zu spielen.
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