Page 10 - Lehrmittel Erlebniswerkstatt Wildbienen entdecken von wildBee.ch
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ARGUMENTARIUM





          Weshalb sich Wildbienen

          hervorragend für den Unterricht eignen



          Bienen begeistern in der Erfahrungswelt der Kinder
          Bienen sind Sympathieträger. Kinder wissen aus Filmen und Büchern schon einiges über sie.
          Ihre Bestäubungsleistung ist von zentraler Bedeutung für die Biodiversität und die Wirtschaft.
          So verdanken wir Bienen viele beliebte Lebensmittel, Blumen, Heilmittel etc. Sie haben entsprechend
          auch kulturellen Eingang in den Sprachgebrauch genommen als fleissige, süsse und flotte Bienen.

          Bienen als aktuelles und wichtiges Thema
          Das Bienensterben ist ein Thema, dass leider noch Jahrzehnte aktuell bleiben wird. Filme wie «More than
          Honey» haben den Ernst der Lage aufgezeigt. «More than Honey» wurde der erfolgreichste Schweizer
          Dokumentarfilm aller Zeiten. Die Besucherrekorde haben eindrücklich gezeigt, auf wie viel Interesse die kleinen
          Insekten stossen und der Film hat Spuren hinterlassen in der Art, wie wir Honigbienen wahrnehmen.

          Wildbienen – die noch unbekannten, unterschätzten Bestäuber
          Doch die Honigbiene ist nur eine von vielen Bienen-Arten. Weitere 20'000 Bienen-Arten gibt es weltweit,
          allein der Schweiz über 600. An ihnen zeigt sich eindrücklich, wie wichtig das intakte Netz der Öko-
          systeme ist. Wildbienen sind deshalb hervorragend geeignet für Unterricht und Projekte.

          Wildbienen verbinden BNE – Bildung für nachhaltige Entwicklung
          Wildbienen eignen sich besonders gut für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), weil sie von
          grosser Bedeutung gleichzeitig im Bereich Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft sind, global wie auch lokal
          vertreten sind und sich auch die zeitliche Dimension damit gut behandeln lässt. Näheres zum BNE-Bezug
          ist unter Fokus BNE übersichtlich zusammengestellt.
          Bezug zum Lehrplan 21 und zur Kompetenzförderung
          Mit der Erlebniswerkstatt wird vielen Kompetenzen nach Lehrplan 21 nachgegangen. Diese sind über-
          sichtlich aufgeführt unter Bezug zum Lehrplan 21

          Lebensraum für die Wildbienen und für die Kinder
          Kinder erkunden gerne ihre Umgebung. Mit der Erlebniswerkstatt entdecken sie diese ganz neu unter an-
          deren Perspektiven. Sie erkennen, dass dies auch der Lebensraum weiterer Lebewesen ist, die sie vielleicht



           «Aufgrund dieser hohen Lebensraumansprüche sind die Wildbienen hervorragende Bioindikatoren
           und eignen sich wie kaum eine andere Tiergruppe für Monitoring-Programme, Erfolgskontrollen usw.
           in offenen und halboffenen Lebensräumen sowie im Siedlungsgebiet (Haeseler 1993; scHmid-egger 1995).
           Im Vergleich zu vielen gängigen Indikatorgruppen für terrestrische Lebensräume wie Vögel, Laufkäfer,
           Heuschrecken, Tagfalter oder Blütenpflanzen lassen sich anhand der Wildbienenfauna oftmals deutlich
           differenziertere Aussagen zur Lebensraumqualität machen.
           So ermöglicht die Untersuchung lokaler Wildbienengemeinschaften beispielsweise fundierte Aussagen zu
           Blütendiversität, -menge und -kontinuität, Kleinstrukturreichtum sowie Kleinräumigkeit in einem Land-
           schaftsraum.
           Die Wildbienen besitzen darüber hinaus auch einen grossen Zeigerwert für die allgemeine Biodiversität
           (duelli & Obrist 1998). So korreliert die Artendiversität der Wildbienen (und anderer Stechimmen) hoch-
           signifikant mit der Gesamtbiodiversität landwirtschaftlich geprägter Lebensräume.
           Wildbienen könnten demnach als äusserst geeignete Indikatoren für Projekte dienen, welche auf eine
           Erhöhung der ökologischen Qualität von Lebensräumen abzielen, beispielsweise im Rahmen von den in
           der AP 2014–17 eingeführten Landschaftsqualitätsprojekten.
           Die ökologische Qualität der Grünflächen im Siedlungsgebiet wird allgemein als ungenügend eingeschätzt
           (lambelet-Haueter et al. 2010, guntern et al. 2013). Da Privatgärten, städtische Parke und Industrieareale
           oft einen beträchtlichen Anteil an der Siedlungsfläche einnehmen und Nutzungskonflikte im Vergleich zum
           Kulturland geringer sind, ist das Potential des Siedlungsraumes für die Förderung der Bienen enorm hoch.
           Aus: Expertenbericht Vorschläge für Massnahmen zur Förderung der Gesundheit der Bienen, Mai 2014.




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